Protest/Architektur
évènement
Was haben Baumhäuser und Barrikaden mit Baukultur zu tun? Proteste gelten oft als etwas Flüchtiges.
Doch sie können auch lange dauern, sich an einem Ort festsetzen und Veränderungen herbeiführen.
Wenn eine solche «Sesshaftwerdung» stattfindet, dann entsteht Protestarchitektur.
Der Protest – ein Akt des öffentlichen Zeugnisses, eine Manifestation des Unmuts, ein Schrei nach Veränderung.
In seinen verschiedensten Formen ist der Protest ein integraler Bestandteil der menschlichen Geschichte.
Lateinisch protestari bedeutet «öffentlich bezeugen», und genau das tut die Ausstellung, mit Beispielen von Barrikaden, Camps und raumgreifenden Taktiken von 1830 bis heute.
Anhand ausgewählter Fälle erkundet die Ausstellung die komplexe Beziehung zwischen Architektur und Protest: Von improvisierten Barrikaden bis hin zu kunstvollen Zeltstädten und Bauhütten zeigt sie, wie Menschen auf der ganzen Welt die gebaute Umgebung nutzen, um für ihre Überzeugungen und Ideen einzustehen.
Die Bilder in der Ausstellung und die Filminstallation des Frankfurter Regisseurs Oliver Hardt sind nicht nur Zeugnisse des Unmuts, sondern auch Ausdruck des Einfallsreichtums und der Entschlossenheit derjenigen, die sich gegen herrschende Strukturen erheben.
Eine Besucherin der Ausstellung in Frankfurt äusserte treffend, dass der Besuch eine Art Reise durch die Geschichte, aber auch durch die eigene Biografie sei.
Was haben wir erlebt, was haben wir vergessen, und was eben nicht?
Die Betrachtung von Protesten aus architektonischer Perspektive ermöglicht es uns, uns gleichzeitig von ihnen zu entfernen und uns ihnen anzunähern.
Wir entfernen uns, indem wir sie objektiv betrachten, ohne Urteil, ohne richtig oder falsch.
Gleichzeitig nähern wir uns ihnen an, indem wir den Blickwinkel verschieben.
Durch die vermeintliche Distanz werden Emotionen freigesetzt – denn all dies ist menschliches ...
Zeughaus Teufen
Teufen Ar
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