Chor-Konzert NORDIC WALK Chormusik entlang der Nordsee
spectacle
Die westliche Gesamtküste Europas – angefangen im atlantischen Südteil quer durch Ärmelkanal und Nordsee bis rauf zum Nordkap – war Schauplatz in vielerlei Hinsicht: bedeutende Handelsroute und globaler Warenumschlagplatz, Austragungsort von (teils glorifizierten, auf jeden Fall gewaltsamen) Seeschlachten, und dank des Wohlstands der angrenzenden Seemächte auch bedeutender Verkehrsweg für Kunst und Kultur.
Dabei kann dem Volksliedgut insofern eine besondere Bedeutung beigemessen werden, als es textlich stets stark in seinem Entstehungsort verankert ist, sich aber musikalisch und klanglich oftmals nach internationalen Strömungen ausgerichtet hat.
Lokalkolorit – aber immer mit einer klanglichen Brise Internationalität.
Das Konzert durchwandert nordwärts in einem Spaziergang entlang der besagten Küsten, also in einem NORDIC WALK, wichtige Stationen des maritimen europäischen Liedguts.
Begonnen wird dabei in der Hitze Andalusiens.
Über einen synkopierten Macarena-Rhythmus erklingen deutsche Verszeilen aus Gedichten von Rainer Maria Rilke (1875-1926), der im andalusischen Ronda einen wichtigen Baustein zu seiner existentialistischen Liebesmystik legte – eine Antwort auf die bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Physik, die die unumstösslichen Gesetze von Raum und Zeit ins Wanken brachten.
Der Mix aus intellektueller Lyrik und popularmusikalischem Groove leitet also beschwingt in eine verheissungsvolle Wanderung ein.
Mit Javier Bustos Esta Tierra wird in einem homophonen schlichten Chorsatz, angereichert mit punktuellen Septakkorden, die Zerrissenheit zwischen maritimem Lebensstil und ländlich-romantischer Sesshaftigkeit geschildert.
Das Matrosenlied Tri martolod (Drei Matrosen) in bretonischer Sprache steht stellvertretend für die französische Küstenmusik.
Die Melodie dürfte spätestens seit der Adaption durch die bretonische Folk-Hip-Hop-Gruppe Manau (La tribu de Dana, ...
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