Alte Meister
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Seit mehr als dreissig Jahren besucht der sogenannte Musikphilosoph Reger mit zwanghaft wirkender Regelmässigkeit das Kunsthistorische Museum in Wien.
An jedem zweiten Tag lässt er sich vormittags für zwei Stunden auf einer Sitzbank im Bordone-Saal der Gemäldegalerie nieder, um von dort aus Tintorettos «Bildnis eines weissbärtigen Mannes» zu betrachten.
Reger verfolgt mit seinen Museumsbesuchen die Absicht, in den ausgestellten Kunstwerken der Alten Meister jeweils einen «gravierenden Fehler» zu entdecken.
Beim Tintoretto muss er die Segel streichen: je eingehender er das Bild studiert, desto makelloser erscheint es ihm.
In seiner Frustration, keinen Fehler zu entdecken, stellt er in einer masslosen Suada den gesamten Kunstbetrieb in Frage.
Seit mehr als dreissig Jahren steht ihm der Museumswärter Irrsigler zur Seite.
Dem Museumswärter kann sich Reger öffnen, und so wird hinter der Fassade des Menschenfeindes eine tragische Liebesgeschichte sichtbar, an der Irrsigler seinen Anteil hat.
Thomas Bernhards Werk gilt nicht nur das ungebrochene Interesse vieler LeserInnen – man liest, spielt, übersetzt und erforscht Bernhard weltweit.
Es fasziniert nach wie vor das unermüdliche Anreden seiner Figuren gegen den Untergang, die Verklärung der katastrophalen österreichischen Vergangenheit, der Abgesang auf das Theater und die Realität gleichermassen, das Lachen im Angesicht des Todes und die Verzweiflung angesichts des Komischen sowie die Kunst als Offenbarung der Wahrheit.
In dieser am Wiener Volkstheater entstandenen Aufführung brillieren die beiden Schauspieler Lukas Holzhausen (Schauspiel Hannover) und Rainer Galke (Burgtheater Wien).
CHF 68.00 / 60.00 / 50.00 Mit Legi: CHF 15.00
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