Andermatt Music: Swiss Dreams
show
Er war einer der bedeutendsten Komponisten der Schweiz und hat das Musikleben nachhaltig geprägt: Hermann Suter.
Als Dirigent stand er dem Basler Gesangverein vor und leitete über 20 Jahre lang bis kurz vor seinem überraschenden Tod 1926 die Konzerte der Allgemeinen Musikgesellschaft.
Neben dem Dirigat lag daher auch die programmatische Zusammenstellung der aufgeführten Werke in seinem Aufgabengebiet.
Bekannt für seine ungewöhnliche und originelle Auswahl, veröffentlichte er einen Aufsatz «Über Programm-Aufstellung in den Sinfoniekonzerten».
Dort erzählt er in breitem baseldeutsch anekdotisch eine Geschichte, die sich zwischen seinem Freund Matthias Oswald und einem unbekannten Beethoven-Fan abgespielt haben soll: «Ein Beethovenverehrer sagt zu Herrn Oswald: ‹Worum spiele Sie aigetlig eso wenig Beethove?
Das isch doch die scheensti Musig wo’s git; i kenn alles von em, und i gang jedesmol ins Konzärt, wemme Beethove spielt.
› Darauf Herr Oswald: ‹He nu, jetze kunnt jo derno d’Eroica.
› Der Beethovenverehrer: ‹So, was singt si?
›» Diese Anekdote entlarvt einen ahnungslosen Konzertgänger, der nur Konzerte besucht, wenn bekannte Werke von Beethoven gespielt werden oder wenn ein Star auftritt.
Als Star an der Geige wird Michael Barenboim präsentiert, mit einem Paradestück von Beethoven – diesmal – nicht: Es soll die Neugier geweckt werden, denn auf dem Programm steht mit Suters Violinkonzert ein grossartiges Werk eines weitgehend vergessenen Schweizer Komponisten.
Ihm an die Seite gestellt wird – wie bei der zweiten Aufführung des von Suter selbst dirigierten Violinkonzerts – Antonio Vivaldis Concerto Grosso in a-Moll.
Dieser eigenwilligen Gegenüberstellung eines spätromantischen und eines hochbarocken Stückes wird noch eins obendrauf gesetzt: Nach Beethovens Tod entbrannte in der Musikwelt ein erbitterter Streit darüber, ob die Zukunft der tönenden Kunst in der «reinen» ...
Andermatt Concert Hall
Andermatt
SWITZERLAND
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