Andermatt Music: Spurensuche Schweizer Sinfonik
représentation
Natürlich nicht nur Johann Wolfgang von Goethe – beispielsweise auch Robert Schumann bereiste die Schweiz.
Von der Furka kommend, skizzierte der 19jährige wandernde Komponist am 5.
September 1829 in seinem Tagebuch: «erster Anblick der Gotthardsstrasse u.
meine Sehnsucht – Andermatt aus der Ferne – erste italiänische Töne – Ankunft in Andermatt – Abendessen – starker Wein – Wolkenhimmel – sehr theuer in Andermatt – Gang an das Urner Loch – lässt kalt – die Teufelsbrücke u.
der Wellenschaum – zu wild».
Ambivalent und etwas missmutig wirken die Worte Schumanns über den Ort, an dem nun seine Ouvertüre «Hermann und Dorothea» zum gleichnamigen Versepos Goethes aufgeführt wird.
Das Werk ist geprägt vom Geist der Deutschen Revolution 1848/49: Zwei Jahre nach den grossen Aufständen in Dresden komponiert, bezieht sich die Ouvertüre auf Goethes Dichtung um eine Liebesbeziehung zur Zeit der Französischen Revolution.
Zentrales Thema des Werks ist unüberhörbar die «Marseillaise».
Auch über Luzern, den Geburtsort von Franz Xaver Schnyder von Wartensee, fand Schumann auf seiner Reise nicht nur nette Worte, wenn er schrieb: «ein freundliches italiänisches Städtchen» mit «sehr todten Gassen» am Fusse des «mürrischen Pilatus».
In unmittelbarer Nähe zu diesem schlechtgelaunten Berg wuchs der Luzerner Schnyder von Wartensee auf, eine der grossen Schweizer Komponisten-Persönlichkeiten des 19.
Jahrhunderts.
Im Konzert zu hören ist die eigens für diesen Anlass vom Swiss Orchestra wiederbelebte 1.
Sinfonie, deren Original-Manuskripte aus dem Archiv befreit, in moderne Notenschrift übertragen und damit spielbar gemacht wurden: Der Entdeckung dieser hochkarätigen Musik steht also nichts mehr im Wege.
Und dann auch noch das: Raphaela Gromes, eine der erfolgreichsten deutschen Instrumentalistinnen der Gegenwart, präsentiert gleich zwei Cellokonzerte.
Auf dem ...
Andermatt Concert Hall
Andermatt
SWITZERLAND
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